Statement zu den Vorwürfen der Antifa

Erklärung zu den Geschehnissen
seit Nov 2021

von
Christine Juliane Langhammer Inhaberin des veganen Bistros Wurzelküche in der Alaunstr.11, Dresden Neustadt

Viele Grüße aus meinem Garten- ich wünsche Euch allen ein wundervolles neues Jahr 2022

Der harte, aber wunderbare Weg zum Dialog & Verständnis

Die Geschehnisse

09.11.2021

hier fing es an mit einer geplanten Lesung aus einem meiner Anastasia Bücher - die Antifa tauchte auf, rief mit dem Megaphone in der Alaunstrasse aus, daß hier aus antisemitischen Büchern gelesen werden solle und ich wurde beschimpft als Nazi - später zerriss die Anführerin noch ein Buch und drohte den Laden zu stürmen...

10.11.2021

ein langer Artikel auf der URA Webseite warnt vor mir und der Wurzelküche als Schnittstelle völkischer Siedlungsprojekte und ruft zur Störung der Wurzelküche auf

28.11.2021

ein Farbbombenanschlag auf die Wurzelküche- 02.12. ein Folgeartikel auf der URA Webseite mit dem vernichtenden Urteil, dass ich wissentlich in rechtsextremen Kreisen verkehren würde' und nun auch doch antisemitisch sein müsste

13.12.2021

Die Scheiben in der Wurzelküche wurden eingeschlagen und eine Holzbude abgebrannt, die zwar nicht mir gehörte, aber wohl schon ein Warnschuß sein sollte

Meine Geschichte

Ich bin 1967 in Dresdner Neustadt geboren und in der Löwenstrasse in einem atheistischen, sozialistisch-kommunistischen Haushalt aufgewachsen. So wie meine kriegsgeschädigten Eltern war ich eine glühende Verfechterin der kommunistischen Idee – ging es doch darum, dass alle Menschen – auch Mann und Frau – gleiche Chancen & Rechte haben, jeder eine Aufgabe in der Gesellschaft hat und es allen gut gehen sollte. Schon früh fühlte ich eine tiefe Schuld, deutsch zu sein, nach den Greueltaten des Naziregimes, welches uns in der Schule sehr nahegebracht wurde. Die Nazis waren unsere Feinde, so wie der Kapitalismus & Imperialismus. Als Studentin in Berlin begann ich die Falschheit des existierenden Regimes zu sehen trotz der gloriosen kommunistischen Ideen von Gemeinschaft, die mir immer noch logisch und gut erschienen.
Meine ganze Welt, meine Freunde, mein Weltbild war kommunistisch, auch bis zur Maueröffnung im November 1989, bei der ich in Berlin live dabei war. Ich verstand die Westberliner Anarchisten, die gegen eine Übernahme der DDR durch die kapitalistische BRD marschierten, und auch heute trauere ich dem Gemeinschaftsgedanken nach, der sich in meiner Kindheit in Hausfesten, gemeinsamen Reinigungs- und Aufräumaktionen, Arbeitseinsätzen (Subbotniks) und einer generellen gegenseitigen Hilfsbereitschaft äußerte.

Wir alle arbeiteten für die Gemeinschaft, für das Große Ganze, nicht für uns selber.

Diese Einstellung erfüllte mich und treibt mich auch heute noch an!

Mich zog es schon früh aus Dresden (und aus Deutschland) weg und so landete ich zum Landwirtschafts-Studium an der Humboldt Uni in Berlin, dann als SelbststudiumQuereinsteiger-Computeranimator in London und nachdem mir die Sinnlosigkeit meiner hochbezahlten Tätigkeit bewusst wurde, schließlich als „Aussteiger“ in Südafrika, in der warmen, sonnigen Garden Route, am Indischen Ozean, wo meine beiden Kinder zuhause geboren wurden und bis zum Teenage Alter englischsprachig aufwuchsen.

Dort, vor ca 15 Jahren lernte ich auch die Anastasia Bücher kennen von Vladimir Megre. Sie waren die englische Übersetzung und hießen: The Ringing Cedars of Russia“ – die Klingenden Zedern Rußlands.

Ich verschlang Band 1 an einem Tag und bestellte nach und nach alle verfügbaren Bände, die mich absolut faszinierten. Sie sprachen von unserer Schöpferkraft als Menschen auf dieser Erde, von der Macht unserer Gedanken, von einem möglichen Leben in Freiheit und Selbstbestimmung, in dem sich jeder Mensch frei nach seinen Talenten und Gaben entfalten kann und in harmonischen und liebevollen Gemeinschaften sein kreatives Leben zusammen mit anderen lebt.
Ein Leben im Einklang mit der Natur, in üppigen Gärten, frei von körperlichen Gebrechen und in tiefem Respekt und Dankbarkeit für das Leben selber. Gefüllt mit traditionellen Festen und Riten, die das Wissen an die nächste Generation weitergaben und eine tiefe Verbundenheit des Menschen mit dem Kosmos und allem, was ihn umgibt.
In meinem langen Prozess der Selbstfindung in Südafrika streifte ich mittlerweile alle politischen Ambitionen und Richtungen ab und erkannte den Menschen als bewusstes Wesen, welcher in allen Formen, Farben und Sprachen essenziell gleich ist in seinen Grundbedürfnissen nach Liebe, Gemeinschaft, Nahrung, Behausung, Frieden, Harmonie, Wissen und Erkenntnis.
In einem Land mit 11 offiziellen Sprachen sah ich, daß ein Lächeln und eine freundliche Geste alle Menschen berühren kann, egal ob man sich kennt, dieselbe Sprache spricht oder ähnliches Aussehen hat. Zwei Augen, zwei Hände, ein Mund, ein Herz sind genug, um Gemeinsamkeiten zu erkennen und sich zu verständigen, sich gegenseitig zu helfen.
Einfach als Mensch akzeptiert und respektiert zu werden ist dort real erfahrbar. Der Geist von Ubuntu – Gemeinschaft ist dort in allen Kulturen mehr oder weniger gelebt.
Was herz-zerbrechend war: die ökonomische Ungleichheit, Hunger, absolute Armut und Leiden, Obdachlosigkeit, Gewalt, Verzweiflung – verursacht zum großen Teil durch das Erbe der Apartheid und die Korruption der Nachfolgeregierung, welche immer schlimmer zu werden scheint.
Im Sommer 2017 kehrte ich mit meinen beiden halbwüchsigen Kindern nach 20 Jahren Auslandsaufenthalt wieder nach Dresden zurück und fühlte einen absoluten Kulturschock.

Was mir positiv auffiel war das schön renovierte Dresden, die Sicherheit auf den Strassen & in der Wohnung (man musste nicht mehr ständig auf der Hut sein) und die Unterstützung des Staates für eine alleinstehende Mutter und für eine Gründerin. Aber ein Lächeln auf der Strasse sah man kaum.

Es schockte mich auch, daß die bestehende Anastasiabewegung in einem sehr problematischen Licht dargestellt wurde und durch Medienberichte gar mit einer rechts-extremen Bewegung in Zusammenhang gebracht wurde.

Meine Naivität und das Fehlen jeglichen rechten Gedankenguts in mir brachte mich dazu, dies nicht zu sehen oder zu akzeptieren. Die Bücher schienen mir eher kommunistisch in dem Anspruch, daß jeder Mensch die gleichen Chancen & Mittel hat, ein gutes, erfülltes Leben aufzubauen – in Gemeinschaft.
Mittlerweile und hauptsächlich durch die harsche Verurteilung auf der URA Webseite, sind mir die Augen geöffnet worden und ich bin dankbar dafür (nur nicht für die Art und Weise). Diese rechte Bewegung hat nichts mit mir zu tun und ich umgebe mich auch nicht mit solchen Menschen. Ich möchte auch keine völkische Siedlung gründen, mir wird schon übel, wenn ich nur daran denke.
Ich habe aber seit 2017 versucht, eine Gruppe von naturverbundenen und arbeitswilligen Menschen zusammenzubekommen, um gemeinsam aufs Land zu ziehen. So wie ich es auch schon in Südafrika versucht habe. Es fehlte bis jetzt allerdings an praktischem Engagement, Geld und Land. Deswegen versuche ich nun in der Stadt mit dem Gärtnern zu beginnen und eine eßbare Stadt Dresden zu schaffen.

Und nun zu meinen Hauptgedanken:

Die Wurzelküche

Im Februar 2018 übernahm ich die leerstehende „Grünzeugs“ Franchise Filiale in der Rähnitzgasse 22 im Barockviertel. Der Vorgänger hatte alles stehen und liegen lassen, da er zu wenig Umsatz hatte, der Eigentümer versuchte, so schnell wie möglich einen Nachfolger zu finden. Ich nahm die Herausforderung an, wohl wissend, daß ein Restaurantbetrieb an dieser Adresse auf wackligen Füßen stand, wegen den entstehenden Kochgerüchen und einer fehlenden professionellen Abluftanlage. Die Zusammenarbeit mit der Franchise gestaltete sich schwierig und ich trennte mich von Grünzeugs und nannte die Salatbar Gesundes Mittag, weil inzwischen eine gleichnamige Webseite existierte und mir nichts besseres einfiel. Im Dezember 2020 war es dann soweit und eine Partei der Eigentümergemeinschaft in der Rähnitzgasse stimmte gegen die Fortsetzung des Mietvertrages. Somit war ein Umzug angesagt und eins der drei mir angebotenen Objekte war die Alaunstrasse 11, ein ehemaliger Friseursalon. Der neue Standort war eine totale Herausforderung, aber nach 3 Monaten Baustelle wurden dort am 01.April 2021 die Türen für Take Aways geöffnet.

Im Mai bewarben wir uns um das Stück Wiese nebenan für einen Permakulturgarten und gründeten dazu einen nicht-eingetragenen Verein Wurzelgarten. Einen Monat später stellten wir unser Menü auf voll vegan um und änderten den Namen des nun veganen Bistros in Wurzelküche. Es passte alles so schön.

Unser Ziel ist, im Wurzelgarten Gemüse, Salat und Kräuter für die Wurzelküche anzubauen, den anfallenden Biomüll dort zu verwerten und einen Lehr- und Forschungsgarten zu schaffen. Sollte das alles gut funktionieren, wollen wir neue Grünflächen in Permakultur-gärten verwandeln und eventuell eine innerstädtische Solawi schaffen für die regionale Versorgung mit Nahrungsmitteln.

Auch die Wurzelküche könnte in eine SoGaWi (solidarische Gastwirtschaft) umgewandelt werden.

Aber so einfach ist das alles nicht mit einem stabilen Konzept und den richtigen Menschen, die das alles gemeinsam in die Entstehung
bringen.

Wir arbeiten dran 🙂
Das Langzeitziel ist ein Wurzelgartendorf in der Nähe von Dresden, wo sich naturverbundene, arbeitswillige Menschen auf dem Land in einer SelbsversorgerGemeinschaft niederlassen und den Überschuß an Obst- und Gemüseproduktion an die Wurzelküche, andere Restaurants und Stadtbewohner verkaufen. Dort könnten auch Ferienlager, Heilzentren und Altersversorgung entstehen.

Es gibt so viele schöne Sachen zu tun, lasst uns doch gemeinsam beginnen 🙂

Eure Christine Juliane Langhammer

0176-604 66 876